Knorpelschaden

Dr. Andreas Schneiderbauer

Dr. Alexander Seewald

Knorpelschaden

Der Knorpel ist eine Puffer- und Gleitzone im Kniegelenk, die sich bei einer Schädigung nicht selbstständig erneuern kann. Man unterscheidet eine unfallbedingte und abnützungsbedingte (Arthrose) Schädigung.

Nach den Richtlinien der Gesellschaft für Knorpelchirurgie wird je nach Größenausdehnung des Knorpelschadens ein bestimmtes Wiederherstellungsverfahren durchgeführt. 

1. Microfracture-Methode

Bei kleinen Defekten wird die sogenannte Microfracture-Methode angewendet. Durch willkürlich gesetzte kleine Blutungen am Grund des Knorpeldefektes kommt es dort zur Ausbildung von Knorpelersatzgewebe

2. Mosaikplastik

Bei mittelgroßen Defekten werden intakte KnochenKnorpel – Zylinder aus einem nicht beanspruchten Bereich des Kniegelenkes entnommen und in das geschädigte Areal eingebracht (Mosaikplastik). 

3. Innovative Knorpelchirurgie - "AutoCart"

AutoCart ist eine schonende, minimalinvasive Operationstechnik zur Behandlung von Knorpelverletzungen.

Im Jahr 2019 wurde diese Technik zum ersten Mal in Österreich von mir durchgeführt. Seither führe ich diesen Eingriff regelmäßig im Unfallkrankenhaus Linz und Diakonissen Krankenhaus Linz durch. Bei dieser Methode wird arthroskopisch ("Schlüsselloch-Chirurgie") mit Hilfe einer Kamera im Gelenk der Knorpeldefekt dargestellt. Nach sorgfältiger Präparierung der Defektzone wird, mit dafür speziell entwickelten Instrumenten, diese mit einer Paste aus körpereigenen Knorpelchips und aufbereitetem Eigenblut (ACP- Verfahren) aufgefüllt und komplett verschlossen. 

Diese Methode bringt 3 große Vorteile mit sich:

• In den meisten Fällen ist eine offene Gelenksoperation nicht mehr notwendig
• Die Herstellung des Knorpelfüllmaterials geschieht unmittelbar während des Eingriffes – eine externe Zellzüchtung in einem Labor ist nicht mehr notwendig
• Es ist nur mehr eine einzige Op notwendig – bisher waren 2 Ops notwendig

4. Zuchtknorpeltransplantation (MACT)

Bei größeren unfallbedingten Defekten kommt die „Zuchtknorpeltransplantation“ (MACT) zur Anwendung. Der große Vorteil darin liegt in der Entnahme von körpereigenen Knorpelzellen. Diese werden in einem Labor gezüchtet und auf eine Trägersubstanz aufgebracht. Nach 4 – 6 Wochen kann dieses Zuchtknorpelvlies zur Auffüllung des ursprünglichen Knorpeldefektes verwendet werden. Eine vollständige Wiederherstellung ist dadurch möglich.
KnorpelschadenAutoCart
"AutoCart" Knorpelchirurgie
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