Der Knorpel ist eine
Puffer- und Gleitzone im Kniegelenk, die sich bei einer Schädigung nicht selbstständig erneuern kann. Man unterscheidet eine
unfallbedingte und abnützungsbedingte (Arthrose) Schädigung.
Nach den Richtlinien der Gesellschaft für Knorpelchirurgie wird je nach Größenausdehnung des Knorpelschadens ein
bestimmtes Wiederherstellungsverfahren durchgeführt.
1. Microfracture-Methode
Bei
kleinen Defekten wird die sogenannte Microfracture-Methode angewendet. Durch
willkürlich gesetzte kleine Blutungen am Grund des Knorpeldefektes kommt es dort zur
Ausbildung von Knorpelersatzgewebe.
2. Mosaikplastik
Bei
mittelgroßen Defekten werden
intakte Knochen –
Knorpel – Zylinder aus einem
nicht beanspruchten Bereich des Kniegelenkes entnommen und in das geschädigte Areal eingebracht (Mosaikplastik).
3. Innovative Knorpelchirurgie - "AutoCart"
AutoCart ist eine schonende, minimalinvasive Operationstechnik zur Behandlung von Knorpelverletzungen.Im Jahr 2019 wurde diese Technik zum ersten Mal in Österreich von mir durchgeführt. Seither führe ich diesen Eingriff regelmäßig im Unfallkrankenhaus Linz und Diakonissen Krankenhaus Linz durch. Bei dieser Methode wird arthroskopisch ("Schlüsselloch-Chirurgie") mit Hilfe einer Kamera im Gelenk der Knorpeldefekt dargestellt. Nach sorgfältiger Präparierung der Defektzone wird, mit dafür speziell entwickelten Instrumenten, diese mit einer Paste aus körpereigenen Knorpelchips und aufbereitetem Eigenblut (
ACP- Verfahren) aufgefüllt und komplett verschlossen.
Diese Methode bringt 3 große Vorteile mit sich:
• In den meisten Fällen ist eine offene Gelenksoperation nicht mehr notwendig
• Die Herstellung des Knorpelfüllmaterials geschieht unmittelbar während des Eingriffes – eine externe Zellzüchtung in einem Labor ist nicht mehr notwendig
• Es ist nur mehr eine einzige Op notwendig – bisher waren 2 Ops notwendig